Der zweite Vortrag der SES 2009, welcher erneut auf Englisch stattfand, beschäftigte sich diesmal nicht mit der regionalspezifischen Sichtweise des SEOs in Bezug zu Deutschland oder Europa, sondern widmete sich dem Gesichtspunkten einer Suchmaschinenoptimierung unter globalen Gesichtspunkten. Speaker dieser Vortrages waren Anne Kennedy (Joblr.com), Motoko Hunt ( AJPR LLC), Erica Schmidt (Isobar) und Ian McAnerin (McAnerin Networks). Moderiert wurde der Vortrag durch Andy Atkins Kruger von Webcertain Global. Die Sprecher verwiesen in ihren Vorträgen darauf, dass es zwar globale Suchmaschinentrends gibt, diese jedoch auf den regionalen Märkten äußerst different verlaufen können.
So ist die hier alltäglich wahrgenommende Marktdominanz von Google nicht direkt auf jeden lokalen Suchmaschinenmarkt übertragbar. Zwar hat in Deutschland Google einen Marktanteil von mehr als 90%, aber beispielsweise in den USA beträgt dieser „nur“ noch 65,4%. Hier spielen Yahoo mit 18% und Bing mit knappen 10% eine durchaus mitentscheidende Rolle wenn es um Onlinemarketing und SEO geht. Interessant war jedoch nicht nur die Vorstellung des US Marktes, da dieser doch im Internet ausreichend behandelt wird, sondern wie sich die Trends der Suchmaschinen beispielsweise in Lateinamerika oder in Asien entwickeln.
Trends Lateinamerika
Im Allgemeinen lässt sich für den lateinamerikanischen Raum feststellen, dass Google mit 91% absoluter Marktführer ist. Yahoo kommt hierbei lediglich auf 4%. Bing nwurde gar nicht erwähnt. Interessant für alle Onlinemarketingmanager dürfte jedoch vor allem das abweichende Nutzerverhalten der Internetuser in Lateinamerika gegenüber Europa oder den USA darstellen. Zwar suchen viele Nutzer online nach Produkten, aber diese werden zumeist konservativ offline eingekauft. Die Suchanfragen und das Marketing konzentrieren sich demnach vor allem auf eine Komparation, als eine „Click-to-buy“ Zieldefinition. Diesbezüglich sind es vor allem die kontextuellen Ads, die sich für den lateinamerikanischenMarkt anbieten. Als Webdesigner sollte man sich auch undebingt vergegenwärtigen, dass in Lateinamerika kein flächendeckendes Breitbandnetz vorhanden ist und auch die sonstige Telekommunikationsstruktur eher dürftig ausgebaut ist. D.h. im Umkehrschluss, keine überladenen Seiten mit viel Flash und Bildern.
Falls ihr mit dem Gedanken spielt einmal SEO in Lateinamerika, beispielsweise Brasilien zu werden, so habt ihr wohl recht gute Chancen. Auch das Platzieren von euren Websites dürfte dort noch wesentlich einfacher sein, als in Europa oder in den USA, denn laut dem Vortrag gibt es so gut wie keine SEOs, die in Brasilien aktiv sind. Aber es rentiert sich ja nur, wenn ihr dort auch offline was zu verkaufen habt? Evtl. eine neue Destination für nen iphone Shop?
Speziell in Brasilien ist vor allem der Aspekt des Social Webs ein aktueller Trend. Mehr als 80% der Onlinenutzer sind „sozial“ im Netz unterwegs. Jedoch und das ist wiederum sehr interessant. Brasilianer akzeptieren keine Blogs als Informationsmedium. Sie greifen lieber auf Newsportale und Newsfeeds renomierter Zeitschriften zurück.
Ein bisschen hektisch war der asiatische Vortrag, da zum einen das Englisch der Rednerin recht „komplex“ war und zum einen ein paar Fakten wild durcheinander über den Beamer geworfen wurden. Nicht verwunderlich war die Feststellung, dass Google nicht in allen asiatischen Ländern Marktführer ist. *Überraschung* Interessant für den asiatischen Markt war vor allem Indien, da hier die Masse an Onlinezugängen weiter zunimmt und die Inder sehr aktiv in Facebook und Co sind. Also immer schön mit Facebookads hantieren, wenn ihr das Fuß fassen möchtet.